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Blaualgen

Blaualgen (Cyanobakterien) sind Teil unseres Ökosystems und in der Regel harmlos. Bei einem Massenvorkommen – einer Blaualgenblüte – ist das Gewässer oft verfärbt und trüb. Gewisse Blaualgen können gesundheitsschädliche Gifte produzieren, die in hohen Konzentrationen eine Gefahr für Mensch und Tier darstellen können. Dann sind entsprechende Verhaltensempfehlungen zu beachten.

Blaualgen

Blaualgen sind weltweit verbreitet und auch in unseren Gewässern heimisch. Blaualgen sind schwebend auf dem Wasser oder als Oberflächenbewuchs bei Steinen am Ufer oder im Gewässer zu finden. Es handelt sich biologisch – nicht wie der Name vermuten lässt – um Algen, sondern um Bakterien (Cyanobakterien). 

Blaualgenblüte

Bei einer Massenvermehrung von Blaualgen spricht man von einer Blaualgenblüte. Sie kommen vorwiegend in stehenden Gewässern vor (Seen, beruhigte Stellen in Fliessgewässer, Pfützen). Erhöhte Temperaturen, bestimmte Nährstoffkonzentrationen und ruhiges, warmes Wasser können das Wachstum der Blaualgen fördern. 
Bei einer Blaualgenblüte werden mikroskopisch kleinen Algen für das Auge sichtbar: 

  • Wassertrübung mit einer Sichttiefe von weniger als 1m
  • ungewöhnliche Färbung des Wassers (grün, grünblau, braun bis rötlich)
  • Schlieren- oder teppichartig aufschwimmende Schichten auf der Wasseroberfläche
  • Aufwuchs auf Sand, Kies, Wasserpflanzen oder auf aufschwimmenden Algenwatten ("Krötenhäute")
  • Auffällige Schaumbildung


Nicht immer sind Blaualgen Grund für Verfärbungen, Schlieren und Trübungen im Wasser. Es gibt auch andere natürliche und harmlose Ursachen dafür wie andere Algen, Kieselalgen, Blütenstaub oder Panzerflagellaten.
Nicht alle Algenblüten sind giftig, aber gewisse Blaualgenarten können Gifte (Cyanotoxine) bilden. Wegen den meist tiefen Konzentrationen stellen diese aber im Normalfall keine Gefahr für Mensch und Tier dar. Bei einer Blaualgenblüte können die Konzentrationen im Wasser stark ansteigen und dadurch gesundheitsschädlich werden. Die Gifte werden erst beim Absterben der Blaualgen freigesetzt und innerhalb von wenigen Tagen abgebaut. Ob es sich um eine giftbildende Art handelt, muss eine Fachperson beurteilen. 

Mögliche Symptome einer Blaualgenvergiftung

Bei einer giftigen Blaualgenblüte sind vor allem Kleinkinder und Hunde gefährdet. Es wird empfohlen bei einem Verdachtsfall den Gewässerbereich vorsorglich zu meiden. Bei einer hohen Giftkonzentration kann es durch Verschlucken von Wasser zu Schäden an Nerven, Leber und Haut kommen. Diese führen im schlimmsten Fall zum Tod.  Folgende Symptome können auf eine Blaualgenvergiftung deuten: 

  • Haut- und Schleimhautreizungen
  • Bindehautentzündungen
  • Erbrechen/Durchfall
  • Atembeschwerden, Schwäche, Bewusstseinsstörungen
  • Allergische Reaktionen
  • Krämpfe, Lähmungen
  • vor allem bei Hunden: Muskelzittern, Lähmungen, übermässiger Speichelfluss

Wer Kontakt mit Blaualgen hatte, soll sich zeitnah mit sauberem Wasser gründlich waschen. Bei Hunden sollte das Fell ausgewaschen werden. Generell sollen Hunde kein trübes oder gefärbtes Wasser trinken –auch nicht aus Pfützen. Treten Symptome einer Vergiftung auf, wird umgehend zum Besuch eines Arztes oder Tierarztes geraten. Auskunft über Vergiftungen gibt die Stiftung Tox Info Suisse (Notfallnummer 145). 

Verhaltensempfehlungen

Für Badende

  • Baden Sie nicht direkt im Bereich der Algenblüten (Bereiche mit Algenansammlungen, Schlieren, Flocken und trübem Wasser).
  • Die Aufnahme der Gifte erfolgt überwiegend durch Verschlucken und nicht über die Haut. Vermeiden Sie deshalb das Verschlucken von Wasser.
  • Waschen Sie sich nach dem Baden mit sauberem Wasser und wechseln Sie Ihre Badekleidung.
  • Vermeiden Sie den Kontakt mit den ans Ufer geschwemmten Pflanzenansammlungen.
  • Verzichten Sie bei offensichtlichen Hinweisen auf eine Blaualgenblüte auf das Baden mit Kleinkindern. Im Zweifelsfalle suchen Sie ein klares Gewässer zum Baden auf. Beachten Sie Warnhinweise oder Badeverbote an ausgewiesenen Badestellen.
  • An nicht offiziellen Badestellen: achten Sie eigenverantwortlich auf Hinweise einer Blaualgenblüte.
  • Treten Symptome einer Vergiftung auf, ist eine Ärztin oder ein Arzt aufzusuchen.

Für Hundebesitzer und –besitzerinnen

  • Lassen Sie Ihren Hund kein trübes oder gefärbtes Wasser trinken. 
  • Bei Kontakt Fell auswaschen, da Aufnahme von Blaualgen durch das Ablecken des Fells möglich ist.
  • Halten Sie Ihren Hund von am Ufer angeschwemmten Material wie "Krötenhäuten" fern.
  • Nehmen Sie Ihre Hunde an die Leine.
  • Weichen Sie mit Hunden an Gewässer mit klarem, farblich unauffälligem Wasser aus.
  • Bei Symptomen umgehend eine Tierärztin oder einen Tierarzt aufsuchen.

Bitte wenden Sie sich bei Verdacht auf eine Blaualgenblüte an das kantonale Amt für Umwelt (058 345 51 51 oder gewaesserbiologie.afu@tg.ch, Bürozeiten) oder die Polizei (117).

Weitere Informationen: 
Blaualgen – Amt für Umwelt
 

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